17.10.2024 | 13 Bilder 1 Dokument

Unsichtbare Wellen

Mit einer neuen Ausstellung feiert das Museum im Zeughaus 100 Jahre Radio.
A01_Radio_c_Maria_Kirchner © Maria Kirchner

Die Ausstellung „Unsichtbare Wellen“ im Zeughaus widmet sich der Geschichte des Rundfunks.

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Museum im Zeughaus // 18.10.2024 – 31.8.2025

Das Radio feiert 100. Geburtstag! Vor ziemlich genau 100 Jahren, am 1. Oktober 1924, startete die Radio-Verkehrs-AG (RAVAG) als erste österreichische Rundfunkgesellschaft, in den Sendebetrieb. Das Museum im Zeughaus würdigt das Jubiläum mit einer Sonderausstellung zur Geschichte des Rundfunks in Tirol. Unter dem Titel „Unsichtbare Wellen. 100 Jahre Rundfunk“ rückt die Schau kulturhistorische Entwicklungen und technische Errungenschaften in den Fokus. Besucher*innen können dabei in die Vergangenheit lauschen und sich sogar selbst am Mikrofon versuchen.


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Museum im Zeughaus // 18.10.2024 – 31.8.2025

Das Radio feiert 100. Geburtstag! Vor ziemlich genau 100 Jahren, am 1. Oktober 1924, startete die Radio-Verkehrs-AG (RAVAG) als erste österreichische Rundfunkgesellschaft, in den Sendebetrieb. Das Museum im Zeughaus würdigt das Jubiläum mit einer Sonderausstellung zur Geschichte des Rundfunks in Tirol. Unter dem Titel „Unsichtbare Wellen. 100 Jahre Rundfunk“ rückt die Schau kulturhistorische Entwicklungen und technische Errungenschaften in den Fokus. Besucher*innen können dabei in die Vergangenheit lauschen und sich sogar selbst am Mikrofon versuchen.

Hört, hört!
Das Radio wird 100! Anlässlich des runden Geburtstags widmet sich das Museum im Zeughaus mit der Ausstellung „Unsichtbare Wellen“ der Geschichte des Rundfunks. Zahlreiche Radiogeräte aus der Historischen Sammlung der Tiroler Landesmuseen veranschaulichen dabei die Entwicklung des Mediums. An interaktiven Stationen kann man in die Vergangenheit hören oder sich im Aufnahmestudio ausprobieren. So werden kulturgeschichtliche Phänomene, technische Meilensteine und medienpolitische Ereignisse sowohl aus Sender- als auch Empfängerperspektive betrachtet, wobei die beiden Erzählstränge immer wieder ineinandergreifen. Ausgehend von den Anfängen des Rundfunks in den 1920er-Jahren führt der Ausstellungs-rundgang in Richtung Gegenwart.

100 Jahre Geschichte
Wo befand sich das erste Radiostudio in Innsbruck? Schadet Radiohören der Gesundheit? Was hat es mit dem sogenannten „magischen Auge“ auf sich? Nachdem das Aufkommen des Radios gleichermaßen von Faszination und Ängsten geprägt war, wurden die Geräte mit den Jahren populärer, leistbarer und einfacher zu bedienen. Die Erfindung des Lautsprechers Mitte der 1920er-Jahre machte es möglich, gemeinsam Radio zu hören, da man nun nicht länger auf Kopfhörer angewiesen war. Auf dem Programm standen Nachrichten, Sportberichterstattung, Musik, Hörspiele u.v.m., bis das Medium im Austrofaschismus und der NS-Zeit zum Propagandainstrument wurde und wie kein anderes Medium in der Lage war, die Bevölkerung flächendeckend zu manipulieren.
Mit der Einführung der Ultrakurzwelle (UKW) in den 1950er-Jahren verbesserte sich die Empfangsqualität im Vergleich zur Mittelwelle enorm. Zudem ermöglichen verschiedene Erfindungen die Herstellungen von kompakteren, später sogar mobilen Geräten, womit das Radio in unterschiedlichste Bereiche des alltäglichen Lebens einzog: Es lief im Stall, um die Tiere zu beruhigen, auf Baustellen, und ein Radiowecker holte die Menschen morgens aus dem Schlaf. Die Erfindung des Kassettenrecorders 1963 eröffnete die Möglichkeit, Musik selbst aufzunehmen und ähnlich einer Playlist nach Lust und Laune abzuspielen.
Durch die Gründung der Österreichische Rundfunk GmbH als Vorgängerin des Österreichischen Rundfunks (ORF) waren Radio und Rundfunk ab 1957 der Bundesregierung unterstellt und damit politisch besetzt. Über Jahre widersetzten sich „Piratensender“ diesem Rundfunkmonopol, indem sie etwa von den Tiroler Bergen aus eigene illegale Programme sendeten und gemeinsam mit anderen Institutionen die Liberalisierung des Rundfunks forderten. 1993 erwirkte schließlich ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte die Zulassung privater Radiolizenzen, womit das österreichische und ab 1998 auch das Tiroler Radioangebot größer und vielfältiger wurde.

Interaktive Stationen
An Hörstationen können Museumsbesucher*innen Ausschnitte aus historischen Radiosendungen anhören. Zudem machen zahlreiche Radios aus dem Museumsbestand den Wandel vom teuren Möbelradio über kompakte Geräte für zuhause bis hin zu transportablen Kofferradios und handlichen Walkmans sicht- und sogar hörbar. So dürfen einige Radios von Besucher*innen in Betrieb genommen werden. Wie sich wohl das tagesaktuelle Radioprogramm aus einem Radio von früher anhört? Das interaktive Highlight der Ausstellung wartet zu Beginn der Schau: In einem Aufnahmestudio können sich die Ausstellungsbesucher*innen am Mikrofon versuchen und mit der eigenen Stimme die Geräusche zu einem Hörspiel erzeugen.

Führungen, Workshops und mehr
Die Ausstellung „Unsichtbare Wellen. 100 Jahre Rundfunk“ wird durch ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt, das von der Kulturvermittlung der Tiroler Landesmuseen in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner*innen erarbeitet wurde. So bietet der ORF innerhalb der Ausstellungslaufzeit immer wieder kostenlose Führungen durch das Landesstudio Tirol an, bei Kinderwerkstätten ab 8 Jahren werden Taschenradios gebaut und das Freie Radio Innsbruck FREIRAD veranstaltet Radio- und Hörspielworkshops. Darüber hinaus finden Überblicks-, Kurator*innen- Kinder- und Themenführungen sowie verschiedene Vorträge statt. Alle Termine werden rechtzeitig auf der Museumswebsite unter tiroler-landesmuseen.at/termine bekanntgegeben.


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