Aktuelle Medienmitteilungen

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Intervention „KADDISCH. Oskar Stocker – Luis Rivera“

An der Fassade und im Kreuzgang des Tiroler Volkskunstmuseums werden Auszüge aus dem jüdischen Gebet Kaddisch gezeigt. Das Werk soll ein Zeichen für Frieden und eine aktive Erinnerungskultur setzen.
Tiroler Volkskunstmuseum // 3.10. – 16.11.2025

Das Kaddisch ist eines der wichtigsten Gebete im Judentum, es wird zum Gedenken an Verstorbene gesprochen. Achtzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs präsentieren die österreichischen Künstler Oskar Stocker und Luis Rivera ihre Auseinandersetzung mit diesem Thema in Form einer mit Auszügen aus dem Kaddisch bemalten Leinwand, die an der Fassade des Tiroler Volkskunstmuseums zu sehen ist, und einem hinterleuchteten Textfragment im Kreuzgang. Die Intervention ist eine Einladung zum Erinnern und verwandelt den öffentlichen Raum in einen Ort des Gedenkens.
Das Ausstellungsteam

Neue Ausstellung im Tirol Panorama: Spielweisen. Was Blasmusik sein kann

Ein kritischer, tiefer Einblick in die Geschichte und Bedeutung der Blasmusik in Tirol.

Tirol hat mehr Musikkapellen als Gemeinden, sie sind tragende Säulen des sozialen Gefüges. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Tiroler Blasmusikverband“ gehen die Tiroler Landesmuseen in der Ausstellung „Spielweisen. Was Blasmusik sein kann“ der Frage nach, wann und warum Blasmusik diesen herausragenden Stellenwert erlangt hat und werfen einen tiefen sowie kritischen Blick auf die Geschichte, ihre militärischen Wurzeln und die große Bedeutung, die Blasmusik heute noch in Tirol hat. Die Ausstellung war ursprünglich für das Ferdinandeum geplant, umbaubedingt findet sie nun aber im Tirol Panorama statt – die Ausstellung „Schauplatz Tirol“ wurde dafür umgebaut. 

Blasmusik begegnet uns in Tirol auf Schritt und Tritt, bei Festen und Umzügen, im Konzertsaal genauso wie in der Kirche. Viele lieben sie und widmen ihr viel Zeit, manche fühlen sich von ihr genervt: Wie stehe ich dazu? Spiele ich mit und wenn ja, warum? Was ist denn das überhaupt: Blasmusik? „Die vermeintlich uralte Tradition der Blasmusik in Tirol – es gibt hierzulande mehr Musikkapellen als Gemeinden – erweist sich als dynamischer und facettenreicher, als viele glauben. Die spannende Entwicklung der Blasmusik im Wechselspiel mit gesellschaftlichen und politischen Veränderungen steht ebenso im Fokus der Ausstellung wie die vielen Menschen aller Generationen, die sich für sie begeistern und diese Begeisterung lebendig vermitteln“, erklärt Kurator Franz Gratl, Leiter der Musiksammlung des Ferdinandeums. So waren die Anfänge bescheiden und was heute als identitätsstiftend und „typisch tirolerisch“ gilt, hatte Wurzeln, die u. a. in das Osmanische Reich und nach Böhmen führen. In der Musiksammlung des Ferdinandeums finden sich in großer Zahl zumeist bislang unpublizierte, spannende Quellen zur Frühgeschichte und Entwicklung der Blasmusik, zudem Instrumente in großer Zahl. „In der Ausstellung werden aber auch die bis heute konstitutiven militärischen Wurzeln der Blasmusik kritisch beleuchtet und hinterfragt, ebenso ihr Naheverhältnis zu Politik und ihre Vereinnahmung durch totalitäre Systeme“, ergänzt Franz Gratl. Ein Blick in die Gegenwart und Zukunft des Phänomens „Tiroler Blasmusik“ rundet die Schau ab. 

Museumsfest am Bergisel

Gelungenes Museumsfest am Bergisel

Mitmachstationen, Führungen und kreativer Austausch

Unter dem Motto „Stadt-Landschaft-Natur“ luden die Tiroler Landesmuseen vergangenen Sonntag zum Museumsfest am Bergisel ein. Ungefähr 1.800 Besucher*innen genossen den letzten Ferientag vor Schulbeginn in vollen Zügen. Spiel, Spaß und Naturerlebnisse standen in diesem Jahr im Mittelpunkt.

Geboten wurden Kurzführungen durch das Riesenrundgemälde, es gab eine kleine Pop-up-Ausstellung, die die Geschichte des Ortes in alten Bildern thematisierte. Abwechslung boten die Live-Band „drag’n’drop“, ein tierischer Instagram-Spot sowie Kinderschminken mit Airbrush. Besondere Highlights war das von der Kulturvermittlung kuratierte Kinderprogramm, u. a. große Leinwände in der Gloriette, die Kinder jeden Alters dazu einluden, ein eigenes „Tirol Panorama“ zu gestalten. Die Mitarbeiter*innen der Naturwissenschaftlichen Sammlung unter der Leitung von Evelyn Kußtatscher beschäftigten sich mit der unmittelbaren Flora und Fauna der Umgebung, ein Cyanotypie-Workshop sowie eine Tier- und Pflanzenbestimmung standen auf dem Programm! Rund um die Picknickwiese verköstigten regionale kulinarische Stationen mit Bio-Eis, Kuchen, Linsen Dal und Hotdogs sowie Erfrischungen. Ein Trinkwasserbrunnen stand gratis zur Verfügung und ein kostenloser Shuttleservice brachte die Besucher*innen im Halbstunden-Takt vom DEZ über die Messe auf den Bergisel und zurück.

Sonia Buchroithner, Leiterin des Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum, zieht zufrieden Bilanz: „Es freut mich ganz besonders, dass das Museumsfest am Bergisel mittlerweile ein so starker Publikumsmagnet geworden ist. Der Bergisel, der als historische Gedenkstätte bislang vorwiegend mit Krieg und Gedenken assoziiert wurde, entwickelt sich damit immer mehr auch zu einem Naherholungsgebiet für Familien und zu einem Ort des kreativen Austausches.“

 

Eichen-Faulholzfalter (Carcina quercana)

Sensationsfund: 110 Jahre verwechselter Schmetterling nach Ehefrau benannt

Auffallende, pinkfarbene Art ist im östlichen Mittelmeerraum weit verbreitet

Europäische Schmetterlinge gelten allgemein als gut bekannt und erforscht. Trotzdem werden auch heute noch jährlich neue Arten entdeckt. Meist handelt es sich dabei um unscheinbare, sogenannte kryptische Arten die aufgrund ihrer Unauffälligkeit bisher übersehen wurden. Bunt gefärbte Arten waren hingegen schon frühzeitig interessant und sind in Europa weitgehend vollständig erfasst. Umso größer war daher die Überraschung und Freude über die Entdeckung eines extrem auffallenden und bisher namenlosen Schmetterlings. Die Art wurde nunmehr von Peter Huemer, Wissenschaftler der Tiroler Landesmuseen in der Zeitschrift Alpine Entomology unter dem Namen Carcina ingridmariae benannt. Sie ist nach heutigen Kenntnissen von Kroatien über weite Teile Griechenlands und Zyperns bis in die Türkei verbreitet. Genauere Studien zur Verbreitung stehen aber noch aus.

NEU 14.07.2025 Ferdinandeum
Direktor Andreas Rudigier

Pressegespräch mit Direktor Andreas Rudigier

Umbau Ferdinandeum – Bericht zur laufenden Potenzialanalyse Zeughaus und Das Tirol Panorama – Präsentation Geschäftsbericht 2024

Update zum Umbau Ferdinandeum
Es kommt Bewegung in den Umbau des Ferdinandeums, der auch im Stadtbild sichtbar ist. Im Juni wurde ein Bauzaun errichtet und der Vorplatz zum Schutz der Bodenplatten abgedeckt und asphaltiert. Ebenso im Juni wurde die Anlagentechnik abgebrochen, seit Mitte Juni erfolgt nun der Spezialtiefbau u.a. Unterfangungsmaßnahmen für den Abbruch sowie Sicherungsmaßnahmen des historischen Bestandes. Weiters konnten noch kleinere Adaptierungen an den Bauplänen vorgenommen werden. Sie sollen dem offen geplanten Erdgeschoss zu mehr Platz verhelfen, um die Durchlässigkeit zu fördern und um mehr Raum für die Begegnungszone zu schaffen. Das Verhältnis von Sonderausstellungsflächen zu den Dauerausstellungsflächen wurde zugunsten der Sonderausstellung massiv erweitert. Zur Unterstützung dieses Vorhabens entsteht im zweiten Untergeschoss eine zusätzliche Depotfläche, die sich aufgrund ihrer statischen Notwendigkeit kostenneutral realisieren lässt.

Die Erkenntnisse über den Zustand des historischen Gebäudes werden außerdem laufend in die Pläne der Architekten Marte-Marte eingearbeitet. Der Abbruch des Gebäudetraktes im Hinterhof findet voraussichtlich im September 2025 statt. Die avisierten Kosten von 58,9 Millionen Euro werden eingehalten.

Bericht zur laufenden Potenzialanalyse Zeughaus und Das Tirol Panorama
Ein laufender Prozess ist die Potenzialanalyse, die dazu beitragen soll, die einzelnen Häuser der Tiroler Landesmuseen noch besser zu positionieren und an gegenwärtige gesellschaftliche Bedürfnisse und Zielgruppen anzupassen. Die Tiroler Landesmuseen wollen damit eine Orientierungsgrundlage für das Zusammenspiel aller Häuser entwickeln. Ziel ist es, für das Museum im Zeughaus und Das Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum Schwerpunkte, Arbeitsweisen, Zielgruppen und Formate zu definieren und eine Strategie zur Umsetzung zu erarbeiten. Direktor Andreas Rudigier dazu: „Das Museum im Zeughaus etwa entwickelt sich derzeit zu einem kulturellen Zentrum und Treffpunkt im Stadtteil. Dieses Potenzial soll weiter ausgebaut werden, vor allem soll neben Wechselausstellungen vermehrt der Fokus auf Kinder und Familien gerichtet werden. Als Gedächtnis- und Ausstellungsort ist Das Tirol Panorama ein zentraler Akteur, wenn es darum geht, die Denkmallandschaft und ein bis heute lebendig gehaltenes Tirolbild zu kontextualisieren. Temporäre Interventionen, diskursive Formate unter Einbeziehung der Traditionsvereine werden ebenso eine Rolle spielen.“

Präsentation Geschäftsbericht 2024
Mit großer Freude präsentiert die Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H. den erstmals in dieser Form herausgegebenen Jahres- und Geschäftsbericht 2024. Der Jahres- und Geschäftsbericht 2024 bietet einen Überblick über die zentralen Aufgaben, vielfältigen Aktivitäten und wichtigsten Kennzahlen der Tiroler Landesmuseen (TLM) für 2024. Er orientiert sich an der in diesem Geschäftsjahr mit professioneller externer Unterstützung entwickelten Prozesslandkarte, die sich aus den Begriffen „Sammeln“, „Bewahren“, „Forschen“, „Publizieren“, „Ausstellen“, „Vermitteln“, „Veranstalten“, „Vernetzen“ sowie „Kommunizieren“ zusammensetzt. Das Geschäftsjahr 2024 war bestimmt durch ein Innehalten, das dennoch keinen Stillstand bedeutete. Das Jahr 2024 dient als Grundlage für die Erhebung des Ist-Zustandes und das Definieren von Maßnahmen zur Entwicklung einer Strategie, eines Prozessmanagements und eines Fahrplans für die nächsten Jahre.

NEU 03.07.2025 Ferdinandeum
Gappmayr_Pressefoto1_c_Martin Vandory

Heinz Gappmayr. 100

Mit der neuen Ausstellung im Öffentlichen Raum in Innsbruck würdigen die Tiroler Landesmuseen Heinz Gappmayr, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre.
Öffentlicher Raum Innsbruck // 4.7. – 28.9.2025

2025 wäre Heinz Gappmayr 100 Jahre alt geworden. Die Tiroler Landesmuseen nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, einen der international bedeutendsten und anerkanntesten Vertreter der Visuellen Poesie Österreichs mit der Ausstellung „Heinz Gappmayr. 100“ im Öffentlichen Raum Innsbrucks zu würdigen. An zehn Standorten quer durch die Landeshauptstadt sind von 4.7. bis 28.9.2025 Werke des Tiroler Künstlers zu sehen.