03.06.2022 | 11 Bilder 1 Dokument

Neues aus der Moderne

Das Ferdinandeum zeigt Martin Kippenbergers Plakate und unternimmt mit drei Kunstwerken und einer Mumie eine „Reise zu einem anderen Kontinent“
A01_Kippenberger_c_Wolfgang_Lackner © Wolfgang Lackner

147 Plakate von Martin Kippenberger sind im Studio 1 des Ferdinandeums zu sehen.

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Ferdinandeum // 3.6. – 4.9.2022

Martin Kippenberger pur im Ferdinandeum: Über die Sommermonate 2022 zeigt die Moderne Sammlung 147 der insgesamt 178 Plakate, die der Künstler innerhalb von 20 Jahren entworfen hat. Die Sujets zu Kulturveranstaltungen, Geburtstagsfesten und Partys, von Berlin über Innsbruck bis nach Graz bescheren dabei ein geballtes Kunsterlebnis, klug und witzig zugleich.
Ein auf den ersten Blick todernstes Kontrastprogramm bietet hingegen die fünfte Ausgabe der Präsentationsreihe „Begehbare Gedanken der Moderne“. In Kooperation mit der Archäologie lädt die Sammlung auf eine „Reise zu einem anderen Kontinent“ – im Gepäck drei Kunstwerke, die von Tod und Vergänglichkeit erzählen und als Reisebegleitung eine menschliche Mumie.

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Ferdinandeum // 3.6. – 4.9.2022

Martin Kippenberger pur im Ferdinandeum: Über die Sommermonate 2022 zeigt die Moderne Sammlung 147 der insgesamt 178 Plakate, die der Künstler innerhalb von 20 Jahren entworfen hat. Die Sujets zu Kulturveranstaltungen, Geburtstagsfesten und Partys, von Berlin über Innsbruck bis nach Graz bescheren dabei ein geballtes Kunsterlebnis, klug und witzig zugleich.
Ein auf den ersten Blick todernstes Kontrastprogramm bietet hingegen die fünfte Ausgabe der Präsentationsreihe „Begehbare Gedanken der Moderne“. In Kooperation mit der Archäologie lädt die Sammlung auf eine „Reise zu einem anderen Kontinent“ – im Gepäck drei Kunstwerke, die von Tod und Vergänglichkeit erzählen und als Reisebegleitung eine menschliche Mumie.

Martin Kippenberger
Von 1978 bis 1997 entwarf Martin Kippenberger 178 Plakate. Anlass für das erste war die Eröffnung seines Berliner Büros im November 1978. Das letzte Sujet hingegen gebührte dem Steirischen Herbst im Jahre 1997. Nun stellt die Moderne Sammlung der Tiroler Landesmuseen die Mehrheit dieser Plakate unter dem Titel „Martin Kippenberger. Jeder Künstler ist ein Mensch“ zur Schau. In dichtem Nebeneinander und chronologisch geordnet führen 147 Entwürfe aus der Sammlung Hans Wiedauer durch die Jahrzehnte und kündigen vergangene Ausstellungen, Konzerte, Partys, Lesungen oder Geburtstage an, manche davon in Innsbruck. Beim Betreten der Studiogalerie wird man von beinahe lückenlos behängten Wände zunächst mit Bildeindrücken überfallen. Im Einzelnen dagegen lassen sich in den Postern erstaunliche, clevere und witzige Details entdecken. Dabei sind Kippenbergers Plakate Kunst-über-Kunst: Ihr Schöpfer gehörte einem dichten Freundeskreis an Künstler*innen an und ahmte deren Werke großzügig und hingebungsvoll nach, kombinierte Teile vorhandener Kunst zu neuen Entwürfen. Dabei vergaß er jedoch nie, seine Wertschätzung für die Arbeit der anderen zu teilen. In ihrer geballten Vielfalt erinnern die Plakate nicht zuletzt an die kurze aber intensive Schaffensphase Kippenbergers. Auf einigen der ausgestellten Poster hat er sich mit Bildern seiner selbst verewigt.

Reise zu einem anderen Kontinent
Parallel zu „Martin Kippenberger“ begibt sich die Moderne Sammlung in der Artbox mit den Künstlern Johann Peter Denifle (1739 – 1808), Herbert Boeckl (1894 – 1966) und Paul von Rittinger (1879 – 1953) auf eine „Reise zu einem anderen Kontinent“. Von den dreien wird jeweils ein Kunstwerk ausgestellt, das sich mit Tod und einem Leben auf Zeit beschäftigt.Sowohl in Denifles Zeichnung „In starker Anspannung ausgestreckt liegender männlicher Akt“ (1771) als auch Boeckls Darstellung „Liegender, toter Jüngling“ (1931) steht ein lebloser Körper im Fokus. Die übersteckte Haltung der Leichname weißt dabei verblüffende Ähnlichkeiten auf. Rittingers „Der große Tod und das kleine Leben“ (1932) gibt dagegen eine Vorstellung davon, wie der Übergang ins Jenseits aussehen könnte. Die Archäologische Sammlung stellt alledem eine Menschenmumie aus dem alten Ägypten gegenüber, für die der Tod nur einen Zwischenstopp auf dem Weg zu einem anderen Kontinent ist. Für die Besucher*innen wiederum wird die Präsentation zur Bewährungsprobe. Wer sie besteht, darf das Leben feiern, denn es will vom Tod nichts wissen.

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3 600 x 2 400 © Wolfgang Lackner
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3 600 x 2 400 © Wolfgang Lackner
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3 600 x 2 400 © Wolfgang Lackner
B01_Kippenberger_c_TLM
6 150 x 4 647 © TLM
B02_Kippenberger_c_TLM
4 500 x 6 446 © TLM
B03_Kippenberger_c_TLM
5 017 x 7 165 © TLM
B04_Kippenberger_c_TLM
5 293 x 7 537 © TLM
C01_Kontinent_c_Wolfgang_Lackner
3 600 x 2 400 © Wolfgang Lackner
C02_Kontinent_c_TLM
6 240 x 4 160 © TLM
C03_Kontinent_c_TLM
5 561 x 3 707 © TLM
D01_Kontinent_c_TLM
6 257 x 4 444 © TLM

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