Update zum Umbau des Ferdinandeums und Ausblick auf den Herbst 2024
Das Ferdinandeum schließt umbaubedingt mit 1. Juli 2024 für rund drei Jahre seine Pforten. Direktor Andreas Rudigier gab am heutigen Freitag gemeinsam mit seinem Team im Rahmen der Pressekonferenz ein Update zum Umbau und einen Ausblick auf den Herbst 2024.
Behutsames Ausräumen
Die Vorbereitungen des Umbaus laufen auf Hochtouren. Ab 1. Juli 2024 werden die verbliebenen Ausstellungen („arttirol 10“ und „Da beißt die Maus keinen Faden ab“) abgebaut. Im Laufe des Sommers werden alle Kunstwerke ins Sammlungs- und Forschungszentrum (SFZ) nach Hall transferiert. Die Überstellung der größeren Kunstwerke aus den Dauerausstellungen erfordert eine genaue Planung, so muss etwa das großformatige Gemälde von Albin Egger-Lienz „Das Kreuz“ in einem behutsamen Procedere eingerollt transportiert werden. Weiters werden viele Bestände, vor allem der Bibliothek, vor der Einlagerung ins SFZ in einem Tiefkühlcontainer auf minus 40 Grad gekühlt. Somit kann sichergestellt werden, dass Schädlinge, wie Papier- oder Silberfischchen nicht ins SFZ eingeschleppt werden. Weiters bedarf die innerstädtische Baustelle einer akribischen Abstimmung u.a. auch mit der Nachbarschaft. Die organisatorischen Abläufe werden derzeit genau geplant, etwa die Zu- und Ausfahrt von LKW aus der Baustelle. Das Interesse der Bevölkerung an dem Umbau ist groß, das zeigten unter anderem die Führungen zum Umbau, die Direktor Andreas Rudigier gemeinsam mit Bauforscher Tim Rekelhoff im Juni durchführte.
Aufbruch und Bewegung
Die Schließung des Ferdinandeums bedeutet keinesfalls Stillstand, sondern Aufbruch, auch für die anderen Häuser der Tiroler Landesmuseen. Andreas Rudigier dazu: „Die Schließzeit des Ferdinandeums bringt Bewegung in die Entwicklung der weiteren Häuser der Tiroler Landesmuseen. Die Schließung des Ferdinandeums bedeutet für alle Häuser einen Aufbruch zu neuen Ufern. Wir versprechen höchste Aktivität, kulturelles Angebot und Sichtbarkeit. Bewegung heißt u.a.: Das Tiroler Volkskunstmuseum stellt Teile seiner Präsentationsflächen als Ausweichquartier für die Bibliothek zur Verfügung. Mit der Rückkehr der Bibliothek in das Ferdinandeum wird das Tiroler Volkskunstmuseum auch eine neue Präsentation anstreben.“
„Ferdinandeum unterwegs“
Neben Kooperationen mit anderen Institutionen, werden auch Ausstellungen, die bislang im Ferdinandeum stattfanden an andere Orte ausweichen. „Ferdinandeum unterwegs“ lautet das Motto. Unter dem Titel „Kunst in den Stuben“ wird im Tiroler Volkskunstmuseum die von Florian Waldvogel kuratierte Ausstellungsreihe „Begehbare Gedanken“ eine neue Heimat finden. Für den Grafikwettbewerb, der bislang im Ferdinandeum präsentiert wurde, werden neue Örtlichkeiten gesucht. Eine Projektidee ist auch, Werke des Tiroler Konzeptkünstlers Heinz Gappmayr im öffentlichen Raum zu präsentieren. Gappmayr, der 2010 verstarb, hätte 2025 seinen 100. Geburtstag gefeiert. Die Musiksammlung unter der Leitung von Franz Gratl arbeitet mit dem Komponisten Klex Wolf und dem Designer Roberto Gagliano an einer mobilen Klein-Ausstellung. Es handelt sich dabei um ein Sitzmöbel, das die Geschichte und Entwicklung der Tasteninstrumente zum heutigen Klavier kurzweilig auf den Punkt bringt. Das Objekt soll an verschiedenen Orten innerhalb und außerhalb der Tiroler Landesmuseen präsentiert werden.
Das Ferdinandeum schließt umbaubedingt mit 1. Juli 2024 für rund drei Jahre seine Pforten. Direktor Andreas Rudigier gab am heutigen Freitag gemeinsam mit seinem Team im Rahmen der Pressekonferenz ein Update zum Umbau und einen Ausblick auf den Herbst 2024.
Behutsames Ausräumen
Die Vorbereitungen des Umbaus laufen auf Hochtouren. Ab 1. Juli 2024 werden die verbliebenen Ausstellungen („arttirol 10“ und „Da beißt die Maus keinen Faden ab“) abgebaut. Im Laufe des Sommers werden alle Kunstwerke ins Sammlungs- und Forschungszentrum (SFZ) nach Hall transferiert. Die Überstellung der größeren Kunstwerke aus den Dauerausstellungen erfordert eine genaue Planung, so muss etwa das großformatige Gemälde von Albin Egger-Lienz „Das Kreuz“ in einem behutsamen Procedere eingerollt transportiert werden. Weiters werden viele Bestände, vor allem der Bibliothek, vor der Einlagerung ins SFZ in einem Tiefkühlcontainer auf minus 40 Grad gekühlt. Somit kann sichergestellt werden, dass Schädlinge, wie Papier- oder Silberfischchen nicht ins SFZ eingeschleppt werden. Weiters bedarf die innerstädtische Baustelle einer akribischen Abstimmung u.a. auch mit der Nachbarschaft. Die organisatorischen Abläufe werden derzeit genau geplant, etwa die Zu- und Ausfahrt von LKW aus der Baustelle. Das Interesse der Bevölkerung an dem Umbau ist groß, das zeigten unter anderem die Führungen zum Umbau, die Direktor Andreas Rudigier gemeinsam mit Bauforscher Tim Rekelhoff im Juni durchführte.
Aufbruch und Bewegung
Die Schließung des Ferdinandeums bedeutet keinesfalls Stillstand, sondern Aufbruch, auch für die anderen Häuser der Tiroler Landesmuseen. Andreas Rudigier dazu: „Die Schließzeit des Ferdinandeums bringt Bewegung in die Entwicklung der weiteren Häuser der Tiroler Landesmuseen. Die Schließung des Ferdinandeums bedeutet für alle Häuser einen Aufbruch zu neuen Ufern. Wir versprechen höchste Aktivität, kulturelles Angebot und Sichtbarkeit. Bewegung heißt u.a.: Das Tiroler Volkskunstmuseum stellt Teile seiner Präsentationsflächen als Ausweichquartier für die Bibliothek zur Verfügung. Mit der Rückkehr der Bibliothek in das Ferdinandeum wird das Tiroler Volkskunstmuseum auch eine neue Präsentation anstreben.“
„Ferdinandeum unterwegs“
Neben Kooperationen mit anderen Institutionen, werden auch Ausstellungen, die bislang im Ferdinandeum stattfanden an andere Orte ausweichen. „Ferdinandeum unterwegs“ lautet das Motto. Unter dem Titel „Kunst in den Stuben“ wird im Tiroler Volkskunstmuseum die von Florian Waldvogel kuratierte Ausstellungsreihe „Begehbare Gedanken“ eine neue Heimat finden. Für den Grafikwettbewerb, der bislang im Ferdinandeum präsentiert wurde, werden neue Örtlichkeiten gesucht. Eine Projektidee ist auch, Werke des Tiroler Konzeptkünstlers Heinz Gappmayr im öffentlichen Raum zu präsentieren. Gappmayr, der 2010 verstarb, hätte 2025 seinen 100. Geburtstag gefeiert. Die Musiksammlung unter der Leitung von Franz Gratl arbeitet mit dem Komponisten Klex Wolf und dem Designer Roberto Gagliano an einer mobilen Klein-Ausstellung. Es handelt sich dabei um ein Sitzmöbel, das die Geschichte und Entwicklung der Tasteninstrumente zum heutigen Klavier kurzweilig auf den Punkt bringt. Das Objekt soll an verschiedenen Orten innerhalb und außerhalb der Tiroler Landesmuseen präsentiert werden.
Sichtbarkeit
Das Ferdinandeum wird im Herbst auch in den Veranstaltungsprogrammen der „Langen Nacht der Museen“ (5. Oktober) und dem „Tag der Offenen Tür“ (26. Oktober) nicht zu übersehen sein. Es wird Info-Veranstaltungen am Vorplatz des Museums zum Umbau geben. Rund um die „Lange Nacht der Museen“ wird eine künstlerische Intervention von Schüler*innen an der Fassade des Ferdinandeums realisiert. Umgesetzt wird das Projekt in Kooperation mit der Kunst- und Architekturschule „bilding“. Apropos Kooperationen: „Die Tiroler Landesmuseen werden nur erfolgreich sein, wenn sie durch und durch in Kooperationen denken. Gemeinsames Tun bedeutet mehr Aufmerksamkeit, mehr Publikum, mehr Kompetenz und weniger Ausgaben“, erklärt Rudigier.
Potenzial der Zukunft
Die Tiroler Landesmuseen schärfen ihren Blick auch Richtung Zukunft. Eine Potenzialanalyse zu den Möglichkeiten der Tiroler Landesmuseen wurde von Direktor Rudigier in Auftrag gegeben. Diese wird extern moderiert und mit den Mitarbeiter*innen der Tiroler Landesmuseen erarbeitet. Die Analyse beschäftigt sich mit den Profilen der Häuser, mit deren Sammlungen sowie mit modernen Ansätzen musealer Gestaltung. Das Ergebnis wird die künftige Strategie beeinflussen und die Entwicklung unter anderem des Zeughauses und des Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum bestimmen. Die zukünftige Sichtbarkeit der Naturwissenschaften und eine etwaige Einbindung der Römerstadt Aguntum (Osttirol) in die Tiroler Landesmuseen stellen dabei wesentliche Gesichtspunkte dar.“
Forschen und bewahren
Mitarbeiter*innen der Tiroler Landesmuseen werden auch während der Schließzeit ihre wissenschaftlichen Forschungsaufgaben erfüllen. Rudigier dazu: „Die wissenschaftlichen Netzwerke werden weiter aufgebaut und gepflegt. Vorbildhaft agieren bislang die Naturwissenschaften und die Bibliothek erweist sich ebenfalls als wichtiger Partner. Die Mitarbeiter*innen der Älteren kunstgeschichtlichen Sammlung unter der Leitung von Delia Scheffer widmen sich umfangreichen Projekten wie etwa dem Thema Glas in Tirol und der Erforschung der Niederländer-Sammlung, die mehr als 150 Gemälde, vor allem aus der Barockzeit, umfasst.
Fest zum Umbau
Bevor das Ferdinandeum schließt, wird es noch einmal gebührend gefeiert. Von Freitag, 28. Juni, bis Sonntag, 30. Juni, finden Familienworkshops und Führungen statt. Am Sonntag ab 17 Uhr erobert die Jugend das Museum: das Kollektiv „Gans anders“ unter der kuratorischen Begleitung von Rosanna Dematté sorgt für eine Inszenierung der musealen Räume mithilfe von Licht- und Rauminstallationen. Visual-artist Steven Mark Kübler taucht Ansichten des historischen Gebäudes in ein neues Licht und lässt aus den Bewegungen der Anwesenden Lichtspuren entstehen, die visualisierten Erinnerungen gleichen. Begleitet wird die Rauminstallation von einer fünfstündigen musikalischen Reise, kuratiert von der Musike-rin Christine Pichler, die das Thema der Schwebe bearbeitet.