21.09.2022 | 5 Bilder 1 Dokument

Rückgabe nach 77 Jahren

Das Volkskunstmuseum gibt zwölf Bilder des Malers Johann Anton Falger zurück an ihre rechtmäßige Eigentümerin.
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Übergabe im Volkskunstmuseum v.l.n.r.: Roland Sila (Bibliothek Ferdinandeum), Karl C. Berger (Tiroler Volkskunstmuseum), Mathilde Schlichtherle-Frey (Kulturführerin), Daniela Wasle (Organisation Wunderkammer), Markus Gerber (Bürgermeister Elbigenalp), Peter Friedle (Obmann Museumsverein Wunderkammer)

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Tiroler Volkskunstmuseum // Mittwoch, 21.9.2022

Nach 77 Jahren gehen zwölf Bilder des Tiroler Malers Johann Anton Falger (1791 – 1876) zurück an ihre rechtmäßige Eigentümerin, die Gemeinde Elbigenalp. Die Werke gelangten kurz vor Ende des 2. Weltkriegs als Leihgaben ins Tiroler Volkskunstmuseum. Am Mittwoch, den 21. September 2022 wurden sie nun, ergänzt durch eine Schenkung aus der Bibliothek des Landesmuseums Ferdinandeum, wieder ans Falger-Museum von Elbigenalp übergegeben. 

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Tiroler Volkskunstmuseum // Mittwoch, 21.9.2022

Nach 77 Jahren gehen zwölf Bilder des Tiroler Malers Johann Anton Falger (1791 – 1876) zurück an ihre rechtmäßige Eigentümerin, die Gemeinde Elbigenalp. Die Werke gelangten kurz vor Ende des 2. Weltkriegs als Leihgaben ins Tiroler Volkskunstmuseum. Am Mittwoch, den 21. September 2022 wurden sie nun, ergänzt durch eine Schenkung aus der Bibliothek des Landesmuseums Ferdinandeum, wieder ans Falger-Museum von Elbigenalp übergegeben.

Zurück ins Falger-Museum
Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs sind zwölf Bilder aus Elbigenalp als Leihgabe ins Tiroler Volkskunstmuseumgekommen. Nach 77 Jahren wurden sie nun an das Falger-Museum, das sich heute „Wunderkammer Elbigenalp“ nennt und dessen Eigentümerin die Gemeinde Elbigenalp ist, zurückgegeben. Von den Werken sollten im Volkskunstmuseum Kopien angefertigt werden, was zum Teil auch geschehen ist. Dokumente über die exakte Leihsituation sind heute nicht mehr vorhanden, ein Stempel des 1887 gegründeten Falger-Museums auf der Rückseite der Originale stellt die Eigentumsverhältnisse aber klar. Am Mittwoch, den 21. September 2022 überreichten Karl C. Berger, Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums und Roland Sila, Leiter der Bibliothek des Ferdinandeums, die Objekte an die Partner*innen aus Elbigenalp, darunter Markus Gerber, Bürgermeister von Elbigenalp, und Peter Friedle, Obmann des Museumsvereins Wunderkammer und Pfarrer Dr. Otto Walch, stellvertretender Obmann des Museumsverein Wunderkammer.
Die kleinformatigen Werke stammen allesamt von Johann Anton Falger (1791 – 1876) und zeigen volkskundliche Szenen und Genreszenen aus dem Lechtal wie zum Beispiel eine Stube, einen Almabtrieb oder ein Schützenschießen. Hervorzuheben sind dabei zwei Bilder: Die Eierprobe kombiniert ein Lechtaler Motiv mit einer niederländischen Grafik, während die Darstellung eines Pustertaler Paares auf ein Pergament gemalt wurde, das ursprünglich vermutlich eine Urkunde aus der Zeit um 1500 war.
Im Zuge der Rückgabe schenkt die Bibliothek des Landesmuseums Ferdinandeum dem Museum in Elbigenalp auch sechs Bücher, die mit dem Namen ihres Besitzers „Ant. Falger in Elbigenalp“ versehen sind. Es handelt sich um „Goethes sämtliche Werke“. Falger soll sehr stolz darauf gewesen sein, Goethe in Weimar einst persönlich begegnet zu sein. Ursprünglich stammen die Bücher aus der umfangreichen Falger-Bibliothek, sind durch eine Schenkung in die Ferdinandeumsbibliothek gekommen und werden nun gemeinsam mit den geliehenen Bildern zurückgegeben.
Seit der Wiedereröffnung des früheren Falger-Museums als „Wunderkammer Elbigenalp“ 2015 steht das Haus in freundschaftlicher Verbindung mit dem Volkskunstmuseum in Innsbruck. Derzeit ist beispielsweise ein Familienporträt aus den Beständen des Volkskunstmuseums, das Josef Anton Falger mit Ehefrau und Kindern zeigt, dort ausgestellt. Die anstehende Rückgabe besagter Bilder und Bücher stärkt die Partnerschaft einmal mehr.

Über Johann Anton Falger
Johann Anton Falger wurde am 9. Februar 1791 in Elbigenalp geboren. Er lernte zunächst beim Maler Karl Selb in Stockach, mit 18 Jahren begann er seine Ausbildung als Historienmaler an der königlichen Akademie in München und arbeitete später er als Lithograph in Weimar. 1921 kehrte er nach München zurück und reiste von dort aus regelmäßigen ins Lechtal. Hier ließ er sich zehn Jahre später wieder endgültig nieder, und richtete ab 1835 in seinem Haus eine Zeichenschule ein. Sein soziales Engagement für Schule und Kirche brachte Falger den Namen „Vater des Lechtals“ ein. Insbesondere aber war er als Maler tätig. Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Totentanz in Elbigenalp sowie in Schattwald. Er verfasste zudem die „Lechtaler Chronik“ – eine wichtige Quelle für die Kulturgeschichte im Bezirk Reutte.


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