24.11.2022 | 11 Bilder 2 Dokumente

Im Detail

Mit einem besonderen Ausstellungsprojekt lässt das Ferdinandeum in die sonst meist verborgene Welt der Konservierung und Restaurierung blicken.
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Teile der Kunstgewerbe-Sammlung in von Restaurator*innen maßgefertigter Schubladeneinlage für die dauerhafte, fachgerechte Lagerung im Sammlungs- und Forschungszentrum.

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Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum // 25.11.2022 – 25.6.2023

Restaurator*innen bleiben für Museumsbesucher*innen meist unsichtbar und dennoch sind sie an jedem Ausstellungsprojekt im Museum beteiligt. Ihre Arbeit beschränkt sich aber nicht, wie oft angenommen darauf, Gemälde wieder schön zu machen. Ab dem 25. November 2022 rückt das Ferdinandeum die Konservierung und Restaurierung ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Zahlreicher Objekte veranschaulichen dabei die vielseitigen Fachbereiche, Schadensquellen, Aufgaben und Fragestellungen, mit denen Restaurator*innen täglich zu tun haben. In Kooperation mit der Universität für Angewandte Kunst Wien lassen zwei angehende Restauratorinnen in der Ausstellung bei der Arbeit über die Schulter blicken.

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Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum // 25.11.2022 – 25.6.2023

Restaurator*innen bleiben für Museumsbesucher*innen meist unsichtbar und dennoch sind sie an jedem Ausstellungsprojekt im Museum beteiligt. Ihre Arbeit beschränkt sich aber nicht, wie oft angenommen darauf, Gemälde wieder schön zu machen. Ab dem 25. November 2022 rückt das Ferdinandeum die Konservierung und Restaurierung ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Zahlreicher Objekte veranschaulichen dabei die vielseitigen Fachbereiche, Schadensquellen, Aufgaben und Fragestellungen, mit denen Restaurator*innen täglich zu tun haben. In Kooperation mit der Universität für Angewandte Kunst Wien lassen zwei angehende Restauratorinnen in der Ausstellung bei der Arbeit über die Schulter blicken.

Wie arbeiten Restaurator*innen?
Das neue Ausstellungsprojekt „Im Detail“ rückt einen Bereich der Museumsarbeit ins Licht, der für die Besucher*innen für gewöhnlich unsichtbar bleibt: die Restaurierung. Auf zwei Etagen stellt die Schau das Berufsfeld vor. Welche Fachbereiche gibt es? Worin unterscheiden sich die Aufgaben einer Textilrestauratorin von denen eines Papierrestaurators? Ob Licht, Ungeziefer oder Überschwemmung: Vor welchen Schäden gilt es die Museumsobjekte zu schützen? Auf welche Schutzmaßnahmen setzt man im Depot der Tiroler Landesmuseen? Und warum ist die Restaurierung auch beim Verleih von Sammlungsobjekten und deren Präsentation bei Ausstellungen gefragt?
Gleichzeitig bleibt „Im Detail“ eine Kunstschau, denn zahlreiche Museumsobjekte veranschaulichen die Inhalte der Ausstellung. Bei den präsentierten Werken handelt es sich allerdings nicht, wie sonst üblich, um perfekt erhaltene oder fertig restaurierte Objekte, sondern teilweise um beschädigte Sammlungsgüter. Die Auswahl reicht vom mittelalterlichen Fastentuch bis zum Schianzug von Olympiasieger Franz Klammer, vom historischen Ölgemälde bis zum digitalen Kunstwerk. Um mitzuerleben, wie Restaurator*innen tatsächlich arbeiten, kann man darüber hinaus angehenden Fachleuten über die Schulter schauen. In zwei Schauateliers werden vor Ort Gemälde sowie Objekte aus der Textilrestaurierung bearbeitet.

Zitat von Laura Resenberg, Leiterin der Restaurierung der Tiroler Landesmuseen und Kuratorin der Ausstellung „Im Detail“: „Kunstwerke allein können nicht erzählen, was ihnen widerfahren ist. Dazu braucht es den Menschen. Als Restauratorin arbeitet man sehr nahe an den Kunstwerken. Da entsteht immer eine Bindung und Liebe zu den Objekten. Prägend für den Beruf ist die Leidenschaft, mit der Restaurator*innen bei der Sache sind.“

Zitat von Gabriela Krist, Leiterin des Instituts für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst Wien: „Restaurieren und Konservieren sind anspruchsvolle und wichtige Tätigkeiten für den Erhalt des kulturellen Erbes. Sie basieren auf wissenschaftlicher Vorgehensweise, naturwissenschaftlicher Forschung und kunsthistorischer Kenntnis. Ich freue mich, dass die Ausstellung ‚Im Detail‘ Menschen Einblick in dieses wichtige Betätigungsfeld ermöglicht.“

Restaurierung heute
Dem modernen Forschungsansatz nach setzen Restaurator*innen heute in erster Linie auf Konservierung. Schäden an Objekten sollen dabei von vornherein vermieden werden, wobei man auch von präventiver Konservierung spricht. Doch kein Objekt ist wie das andere. Diese Tatsache wird in der Ausstellung anhand zahlreicher Fallbeispiele deutlich. Inselartig angeordnet machen sie die Welt der Konservierung und Restaurierung für die Besucher*innen erlebbar und zeigen die Vielfalt an Tätigkeiten rund um die Erhaltung, Erforschung und Präsentation von Museumsobjekten. Zu den Highlights unter den präsentierten Werken zählen etwa die Skulptur „18 Pullovers“ (1992) von Erwin Wurm, „Herz, Körperloses Organ II“ (2005) von Thomas Feuerstein, der restaurierte Himmelsglobus von Peter Anich und der umfassend untersuchte Altar von Schloss Tirol (1370).

In Kooperation
Die Ausstellung „Im Detail“ wurde in enger Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien realisiert. Das Projekt baut dabei auf eine jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen den Tiroler Landesmuseen und der Angewandten auf. Während die Restaurierungsabteilung der Tiroler Landesmuseen die Forschungsergebnisse des Instituts für Konservierung und Restaurierung der Angewandten aufgreift, profitieren die Studierenden umgekehrt von der Möglichkeit, an originalen Kunstwerken zu arbeiten und die Restaurierungspraxis im Museumsbetrieb kennenzulernen. So handelt es sich auch bei den Restauratorinnen in den Schauateliers um Studierende der Angewandten. Sowohl Resenberg als auch Krist sehen die Zusammenarbeit zwischen Universität und Tiroler Landesmuseen als Win-Win-Situation und freuen sich über die Kooperation im Rahmen der Ausstellung „Im Detail“.

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