Freiherr von Roßbach

Kaiserjägermuseum // 12.10.12022 – 8.5.2023

Kennen Sie Freiherrn Heinrich von Roßbach? Mit einem historischen Album aus seinem Besitz öffnet sich im Kaiserjägermuseum ein Fenster in die Vergangenheit. Der Tiroler Kaiserjäger sorgte einst dafür, dass sich der Bergisel vom Militärort mit Schießständen zu einem beliebten Vergnügungsort im Grünen entwickelte. Die Ausstellung „Freiherr von Roßbach. Die Zeit des Biedermeier am Bergisel“ lässt diese Epoche anhand hinreißenden Darstellungen aus dem wertvollen Album lebendig werden und stellt dessen Besitzer genauer vor.

Die Zeit des Biedermeier am Bergisel
Unter Freiherr Heinrich von Roßbach (1789 – 1867) wandelte sich der Bergisel mehr und mehr zu einem beliebten Naherholungsgebiet. Die Zeit des Biedermeier lockerte die strenge Teilung zwischen Staat und Bürgertum und machte bald gesellige Unternehmungen und Fahrten ins Grüne populär. War der Bergisel ab 1817 noch von den Kaiserjägern als Schießstätte genutzt und ab 1820 als militärischer Erinnerungsort gestaltet worden, so öffnete er sich ab den 1830er-Jahren als öffentlicher Verweilort für die breite Bevölkerung. Das Plateau wurde zum Park umgestaltet und Roßbach ließ Spazierwege anlegen und exotische Bäume pflanzen. Steinobelisken, die Gloriette, das Wach- und das Schützenhaus kamen hinzu und Vergnügungsangebote wie Schaukel und Kegelbahn sowie eine Kantine luden zum Verweilen ein. Das Roßbach-Album enthält viele schöne Darstellungen aus dieser Zeit. Im Rahmen der Ausstellung lassen sie die Besucher*innen in eine vergangene Zeit blicken und veranschaulichen die Veränderungen unter Roßbach, von denen manche noch heute spürbar sind.

Das Roßbach-Album
Das sogenannte „Roßbach-Album“, das dem Freiherrn Heinrich von Roßbach gewidmet ist, steht im Zentrum der neuen Ausstellung „Freiherr von Roßbach. Die Zeit des Biedermeier am Bergisel“ im Kaiserjägermuseum. Auf 46 Blättern finden sich Aquarelle und Druckgrafiken, Briefe, Schießscheiben, Ergebnislisten, Einladungen, Urkunden und Pläne. Gemeinsam erzählen sie von der Geschichte des Bergisels sowie den Tiroler Kaiserschützen um 1846. In den Besitz des Freiherrn von Roßbach gelangte das Album vermutlich als Ehrengabe zu seinem Abschied aus dem aktiven Militärdienst 1846. Als Dauerleihgabe der Landesgedächtnisstiftung wird es seit 2012 in der Bibliothek des Ferdinandeums aufbewahrt.

Freiherr Heinrich von Roßbach
Heinrich von Roßbach wurde am 1. März 1789 in Mainz geboren. Im Alter von 15 Jahren trat er der österreichischen Armee bei. Fünf Jahre später, im Mai 1809, verlor er in der Schlacht bei Aspern sein linkes Auge, weshalb ihn die meisten Bilder mit Augenklappe zeigen. Von 1838 bis 1846 übernahm Roßbach dann das Kommando über das Tiroler-Kaiserjäger-Regiment. Am Bergisel stieß er während seiner Amtszeit Veränderungen an, die zum Teil bis heute erkennbar sind. Nach Beförderungen zum Generalmajor, Feldmarschall-Leutnant wurde Roßbach später erst in den Ritter-, dann in den Freiherrenstand erhoben und zum Geheimrat ernannt. Am 2. Mai 1867 starb er im Alter von 78 Jahren in Innsbruck und wurde am Pradler Militärfriedhof beigesetzt.