18.02.2025 | 9 Bilder 1 Dokument

Ausstellungshighlights trotz Museumsumbau

Ausstellungsprogramm der Tiroler Landesmuseen 2025 und Update zum Umbau des Ferdinandeums
Gruppenfoto mit LH Anton Mattle_quer © Martin Vandory

vlnr: Landeshauptmann Anton Mattle, Direktor Andreas Rudigier, Vereinsvorstand Franz Pegger bei der Jahrespressekonferenz der Tiroler Landesmuseen 2025 im Tiroler Volkskunstmuseum

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Trotz des Umbaus des Ferdinandeums warten die Tiroler Landesmuseen auch in diesem Jahr mit einigen Ausstellungshighlights auf. Während das Ferdinandeum umgebaut wird, rücken die anderen Häuser der Tiroler Landesmuseen, das Tiroler Volkskunstmuseum, die Hofkirche, das Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum und das Museum im Zeughaus, verstärkt in den Fokus.


Jubiläen, Soziales und mutige Frauen
Anlässlich des Euregio-Museumsjahres 2025, das ganz unter dem Zeichen 500 Jahre Tiroler Bauernkriege und Michael Gaismair steht, setzt sich auch das Tiroler Volkskunstmuseum ab Juni mit der Ausstellung „GeRecht?“ mit sozialen Ungleichheiten auseinander. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes erzählen Exponate von Museen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino Geschichten über soziale Ungleichheiten, Herausforderungen und Konflikte sowie nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen. Ein weiterer Fokus richtet sich ab Juli auf den Tiroler Künstler Heinz Gappmayr (1925–2010), der heuer 100 Jahre alt geworden wäre. Der international bedeutendste Vertreter der Visuellen Poesie Österreichs wird mit einer Ausstellung im öffentlichen Raum gewürdigt – an zehn Standorten in ganz Innsbruck sind Werke von ihm zu sehen. Ebenfalls sein 100-Jahr-Jubiläum feiert heuer der Tiroler Blasmusikverband. Zu diesem Anlass wird ab September eine Ausstellung im Tirol Panorama gezeigt. Tirol hat mehr Musikkapellen als Gemeinden, sie sind tragende Säulen des sozialen Gefüges. Anlässlich des Jubiläums wird kritisch hinterfragt, wann und warum Blasmusik diesen herausragenden Stellenwert erlangte. Eine Ausstellung mit dem Titel „Hosenrolle?“ nähert sich ab Oktober im historisch bedingt männerdominierten Kaiserjägermuseum erstmals ganz bewusst weiblichen Perspektiven zwischen 1809 und 1918. Der „39. Österreichische Grafikwettbewerb“ weicht in diesem Jahr ins Zeughaus aus. Die Ausstellung ist ab Dezember zu sehen. Mit der Intervention „Kaddisch“ der Künstler Oskar Stocker und Luis Rivera wird ab Oktober die Fassade des Volkskunstmuseums bespielt. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Bibliothek des Ferdinandeums und setzt ein Zeichen für aktive Erinnerungskultur.

Unter dem Titel „Ferdinandeum unterwegs“ sind Exponate aus den Sammlungen der Tiroler Landesmuseen an anderen Orten zu sehen, wie archäologische Highlights im Nonstal und Werke von Heinz Gappmayr im Rabalderhaus Schwaz. Das Konzept „Ferdinandeum unterwegs“ wird in den kommenden Jahren des Umbaus noch eine bedeutendere Rolle spielen.

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Trotz des Umbaus des Ferdinandeums warten die Tiroler Landesmuseen auch in diesem Jahr mit einigen Ausstellungshighlights auf. Während das Ferdinandeum umgebaut wird, rücken die anderen Häuser der Tiroler Landesmuseen, das Tiroler Volkskunstmuseum, die Hofkirche, das Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum und das Museum im Zeughaus, verstärkt in den Fokus.

Jubiläen, Soziales und mutige Frauen
Anlässlich des Euregio-Museumsjahres 2025, das ganz unter dem Zeichen 500 Jahre Tiroler Bauernkriege und Michael Gaismair steht, setzt sich auch das Tiroler Volkskunstmuseum ab Juni mit der Ausstellung „GeRecht?“ mit sozialen Ungleichheiten auseinander. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes erzählen Exponate von Museen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino Geschichten über soziale Ungleichheiten, Herausforderungen und Konflikte sowie nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen. Ein weiterer Fokus richtet sich ab Juli auf den Tiroler Künstler Heinz Gappmayr (1925–2010), der heuer 100 Jahre alt geworden wäre. Der international bedeutendste Vertreter der Visuellen Poesie Österreichs wird mit einer Ausstellung im öffentlichen Raum gewürdigt – an zehn Standorten in ganz Innsbruck sind Werke von ihm zu sehen. Ebenfalls sein 100-Jahr-Jubiläum feiert heuer der Tiroler Blasmusikverband. Zu diesem Anlass wird ab September eine Ausstellung im Tirol Panorama gezeigt. Tirol hat mehr Musikkapellen als Gemeinden, sie sind tragende Säulen des sozialen Gefüges. Anlässlich des Jubiläums wird kritisch hinterfragt, wann und warum Blasmusik diesen herausragenden Stellenwert erlangte. Eine Ausstellung mit dem Titel „Hosenrolle?“ nähert sich ab Oktober im historisch bedingt männerdominierten Kaiserjägermuseum erstmals ganz bewusst weiblichen Perspektiven zwischen 1809 und 1918. Der „39. Österreichische Grafikwettbewerb“ weicht in diesem Jahr ins Zeughaus aus. Die Ausstellung ist ab Dezember zu sehen. Mit der Intervention „Kaddisch“ der Künstler Oskar Stocker und Luis Rivera wird ab Oktober die Fassade des Volkskunstmuseums bespielt. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Bibliothek des Ferdinandeums und setzt ein Zeichen für aktive Erinnerungskultur.

Unter dem Titel „Ferdinandeum unterwegs“ sind Exponate aus den Sammlungen der Tiroler Landesmuseen an anderen Orten zu sehen, wie archäologische Highlights im Nonstal und Werke von Heinz Gappmayr im Rabalderhaus Schwaz. Das Konzept „Ferdinandeum unterwegs“ wird in den kommenden Jahren des Umbaus noch eine bedeutendere Rolle spielen.

Events als Publikumsmagnet
Schließlich sorgen auch zahlreiche Events für besondere Museumserlebnisse, wie das mittlerweile schon traditionelle „Bergiselfest“, das „Fest der Vielfalt“, der „Tag des Denkmals“ oder jener der offenen Tür. Im September 2024 sorgte der Fund fünf unbekannter Briefe von Heinrich von Kleist an den österreichischen Diplomaten Joseph von Buol-Berenberg in der Bibliothek des Ferdinandeums für internationales Aufsehen. Im Rahmen einer Kleist-Matinee im Tiroler Landestheater am 16. März, einer Kooperation des Tiroler Landestheaters mit den Tiroler Landesmuseen, werden die Briefe von Schauspieler*innen gelesen und es wird über deren Bedeutung diskutiert. Mit einem stimmungsvollen Programm wird ab November der Advent im Museum begangen, zudem unterhalten zahlreiche Konzerte aus den Reihen „musikmuseum“ sowie „Innsbrucker Hofmusik“ das ganze Jahr über.

Über 500.000 Besucher*innen im Jahr 2024
536.197 Besucher*innen fanden im Jahr 2024 ihren Weg in die Häuser der Tiroler Landesmuseen (2023 waren es knapp 400.000 Besucher*innen). Besondere externe Ausstellungshighlights waren: „Con Spada e Croce“, Museum Castello del Buonconsiglio, Trento (159.000 Besucher*innen), „Wir Tiroler sind lustig“, Kitzbühel Museum (3.411 Besucher*innen), „Faszinierende Vogelwelt“, Weiherburg/Alpenzoo (87.066 Besucher*innen).

Umbau des Ferdinandeums in vollem Gange
Die Planungsarbeiten für den komplexen Umbau des Ferdinandeums schreiten voran. Die Bibliothek des Ferdinandeums wurde planmäßig an den vorübergehenden Standort im Tiroler Volkskunstmuseum übersiedelt und steht den Nutzer*innen seit Oktober 2024 wie gewohnt zur Verfügung. Alle Kunstwerke wurden bereits im Sommer 2024 ins Sammlungs- und Forschungszentrum nach Hall transferiert. Die bauhistorische Untersuchung ist größtenteils abgeschlossen, die bauvorbereitenden Maßnahmen haben begonnen. Die Erkenntnisse über den Zustand des historischen Gebäudes werden laufend in die Pläne der Architekten Marte-Marte eingearbeitet. Ein positiver Baubescheid liegt demnächst vor, die architektonische Fertigstellung ist 2028 geplant.

„Kunst an der Baustelle“
Um auch die Baustelle rund um das Ferdinandeum zu bespielen, wurde der Wettbewerb „Kunst an der Baustelle“ initiiert. Die gekürten Projekte sollen als temporäre Highlights den Transformationsprozess des Museums sichtbar machen und mit dem Stadtraum interagieren. Die finale Jurysitzung findet am 10. März statt.

O-Töne von Direktor Andreas Rudigier und LH Anton Mattle
Direktor Andreas Rudigier: „Wir werden auch während des Umbaus ein abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm anbieten, während wir gleichzeitig einen starken Fokus auf unsere Sammlungen legen werden. Es zählt zu unseren Kernaufgaben, unsere Sammlung zu pflegen, zu hinterfragen und aus ihr neue Erkenntnisse zu gewinnen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Digitalisierung, dazu zählt u.a. die Etablierung einer neuen Datenbank, die die Arbeit der Forscher*innen erleichtern soll. Derzeit werden auch Potentialanalysen angestellt, um die einzelnen Häuser der Tiroler Landesmuseen noch besser zu positionieren.“

„Es freut mich, dass die Tiroler Landesmuseen in dieser besonderen Zeit auch ein ganz besonderes Jahresprogramm präsentieren. Der Um- und Neubau des Ferdinandeums als Herzstück der Tiroler Landesmuseen und Gedächtnis unseres Landes ist ein wegweisender Schritt für den Museumsstandort Tirol. Das Bauprojekt wurde lange vorbereitet, gut geplant und nachhaltig ausfinanziert. Das ‚neue‘ Ferdinandeum wird sich zur Stadt hin öffnen und sich damit zu einem Treff- und Anziehungspunkt entwickeln. Gleichzeitig ermöglichen wir eine Modernisierung des Museumsbetriebes und setzen auf eine nachhaltige und saubere Energieversorgung. Der Baustart bedeutet aber keinen Museumsstopp, sondern den Auftakt für einige ganz besondere Projekte. Die Abbrucharbeiten bedeuten also Aufbruch. Mein Dank gilt dem gesamten Team der Tiroler Landesmuseen, insbesondere Museumsdirektor Andreas Rudigier, für deren wertvolle Arbeit. Allen ausführenden Baufirmen und Beteiligten wünsche ich eine unfallfreie Baustelle und ein rasches Vorankommen mit den Bauarbeiten“, erklärt Kulturreferent und Landeshauptmann Anton Mattle.

Umfangreiche Forschungsprojekte
Auch 2025 wird fleißig geforscht: Die Tiroler Landesmuseen widmen sich weiterhin ihren umfangreichen Forschungsaufgaben. Zu erwähnen ist hier das Forschungsprojekt der Älteren kunstgeschichtlichen Sammlung und der Abteilung Restaurierung zur niederländischen Malerei. Dabei wird in einem Team von Kunsthistoriker*innen und Restaurator*innen unter der Leitung von Delia Scheffer gemeinsam an einem Bestandskatalog aller noch existierenden und verlorenen Werke der Niederländischen Alten Meister in den Tiroler Landesmuseen gearbeitet. Ein FWF-Forschungsprojekt widmet sich außerdem den einzigartigen Bronzefiguren der Innsbrucker Hofkirche. Die Tiroler Landesmuseen sind mit dem Bereich Restaurierung Teil des „Brass Care-Projekts“, bei dem international renommierte Expert*innen die Legierungen und Produktionstechniken der „Schwarzen Mander“ in der Innsbrucker Hofkirche analysieren. Unter anderem werden dabei zwei der Statuen unter Verwendung von Originalmaterialien und -techniken reproduziert, was erstmals praktische Einblicke in die Gusstechniken zu Beginn der Renaissance ermöglicht. Die gewonnenen Informationen finden in zahlreichen weiteren Forschungsgebieten Anwendung.

Eine wichtige personelle Veränderung ist außerdem die Nachbesetzung der Stelle von Peter Huemer. Der Schmetterlingsexperte verabschiedete sich Ende Jänner nach fast 40 Dienstjahren in die Pension. Die neue Leiterin der Naturwissenschaftlichen Sammlung ist seit Februar 2025 die Südtiroler Paläobotanikerin Evelyn Kustatscher. Die neu geschaffene Stelle „Leitung des Publikationsmanagements" wird von Barbara Unterthurner übernommen, die acht Jahre lang als Kulturredakteurin bei der Tiroler Tageszeitung tätig war.

 

 

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Gruppenfoto mit LH Anton Mattle_quer
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Gruppenfoto mit LH Anton Mattle_hoch
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Begehung mit Denkmalamt_1
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Begehung mit Denkmalamt_2
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Begehung mit Denkmalamt_3
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Rendering zur Ausstellung: Spielweisen. Was Blasmusik sein kann im Tirol Panorama
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Sujet für Ausstellung: GeRecht? - Geschichten über soziale Gerechtigkeit im Tiroler Volkskunstmuseum
2 377 x 1 713 © DAM – Dokumentationsarchiv Migration Tirol
Im Öffentlichen RaumInnsbruck: Heinz Gappmayr 100
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