22.02.2024 | 12 Bilder 2 Dokumente

Aufbruch und Umbruch

Rückblick 2023 und Ausblick 2024
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v.l.n.r. Landeshauptmann Anton Mattle, Direktor Andreas Rudigier und der Vorsitzende des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Franz Pegger vor dem Ferdinandeum.

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Donnerstag, 22.2.2024, Jahrespressekonferenz

• Jahresrückblick: Besucher*innenzahlen, das Festival „Forum Museum“ als Leuchtturm-Projekt
• Das Ferdinandeum in der Umbauphase: Angebotsoffensive statt Einschränkung
• Ausstellungs-Highlights des Jahres

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Donnerstag, 22.2.2024, Jahrespressekonferenz

• Jahresrückblick: Besucher*innenzahlen, das Festival „Forum Museum“ als Leuchtturm-Projekt

• Das Ferdinandeum in der Umbauphase: Angebotsoffensive statt Einschränkung
• Ausstellungs-Highlights des Jahres

Jahresrückblick: Besucher*innenzahlen, das Festival „Forum Museum“
Knapp 400.000 Besucher*innen fanden im Jahr 2023 ihren Weg in die Häuser der Tiroler Landesmuseen. Das entspricht im Vergleich zum Jahr 2022 einer Steigerung von 16,8%. Neben vielfältigen, kreativen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche wurde seit 2023 für alle Studierenden von Hochschulen und Universitäten in der Euregio freier Eintritt geschaffen. Da 2.800 Besucher*innen das Angebot annahmen, wurde eine unbefristete Fortsetzung beschlossen.
LH Anton Mattle: „400.000 Besucherinnen und Besucher, das spricht Bände. Mir liegen ein möglichst niederschwelliger Zugang zum Museum und möglichst viel junges Publikum sehr am Herzen. Kinder und Jugendliche sowie Schulklassen besuchen unser Museum schon lange kostenlos. Es freut mich, dass auch Studierenden das Angebot so gut annehmen. Die Verbindung zwischen Museum und Bildung kann nicht eng genug sein.“

Besonders positiv hervorzuheben ist das ambitionierte Festival „Forum Museum“, das im Ferdinandeum zwischen 23.11.2023 und 31.1.2024 stattfand, und durch sein offenes wie facettenreiches Programm neue Begegnungen mit unterschiedlichen Zielgruppen ermöglichte. Das Veranstaltungsformat, das über 7.000 Besucher*innen anzog, ist ein Leuchtturm-Projekt auch für die zukünftige Ausrichtung aller Häuser der Tiroler Landesmuseen. Es steht für Offenheit, für Vielfalt, für Begegnung. Um am Puls der Zeit zu bleiben, setzen die Tiroler Landesmuseen auf ein dialogisches Miteinander. Interdisziplinäre und niederschwellige Veranstaltungs- und Ausstellungsangebote stehen auch in Zukunft auf dem Plan. Andreas Rudigier: „Unsere Gesellschaft steht vor vielschichtigen Herausforderungen, deshalb ist auch innerhalb der Museumslandschaft eine aktive Ansprache wichtig, um über Wertvorstellungen zu diskutieren, einander zuzuhören, um einer gesellschaftlichen Spaltung entgegenzuwirken. Die althergebrachte Vorstellung vom Museum als Ort, der im Betrachter Ehrfurcht erzeugt, wird künftig abgelöst durch die Begegnung auf Augenhöhe in realen wie in digitalen Vermittlungsräumen.“

Das Ferdinandeum in der Umbauphase
Die Vorbereitungen für den Umbau sind in vollem Gange. LH Anton Mattle: „Nachdem wir das Landesmuseum mit Andreas Rudigier personell neu aufgestellt haben, stehen wir vor einem der größten Hochbauprojekte des Landes Tirol. Als Kultur- und Finanzreferent freut es mich, dass die Planungs- und Vorbereitungsarbeiten auf Hochtouren laufen. Das gemeinsame Ziel von Architektenteam, Museum, Land und Verein ist es, sowohl den zeitlichen als auch den Kostenrahmen einzuhalten und das Museum im Jahr 2027 als Begegnungsort für alle wiederzueröffnen.“
Die Baueinreichung steht als nächster Meilenstein kurz bevor. Derzeit gibt es eine intensive Planungsphase zu technischen Details, etwa zu Statik, Sicherheit sowie Beleuchtung und Klimatechnik. Das Ferdinandeum schließt für das Museumspublikum mit 30. Juni 2024. Es folgen die Räumung der Ausstellungsflächen und Vorbereitungen des Baustarts. Der Spatenstich soll im Herbst 2024 erfolgen. Derzeit läuft die Bestandsaufnahme und Umschichtung der Depots, Dauerleihgaben werden zurückgegeben. Nach Ostern wird mit der Einrichtung der Ausweichquartiere begonnen, die Verpackung und Vorbereitung ist in vollem Gange.

Die Umsiedelung der Bibliothek
Die Bibliothek des Ferdinandeums übersiedelt mit dem Großteil des Altbestands und dem historischen Zettelkatalog ins Tiroler Volkskunstmuseum. Dort wird ein kleiner Lesesaal eingerichtet, der Betrieb und uneingeschränkte Zugang (mit etwas längeren Vorlaufzeiten) ist damit bis zur Fertigstellung des Neubaus 2027 gewährleistet. Insgesamt werden ca. 300.000 Bände (Bücher, Zeitschriften und Zeitungen) übersiedelt, Teile der Bestände in einem Depot im Land Tirol und dem SFZ (Sammlungs- und Forschungszentrum Hall) zwischengelagert. Roland Sila, Leiter der Bibliothek: „Es ist essenziell, dass unsere Bibliothek für Besucher*innen zugänglich bleibt. Damit kann auch sichergestellt werden, dass unser Team, aber auch Wissenschafter*innen uneingeschränkt an ihren Forschungsprojekten arbeiten können.“

Angebotsoffensive statt Einschränkung
Die Schließung des Ferdinandeums bedeutet nicht, dass bis 2027 auf ein kulturelles Angebot verzichtet werden muss. Andreas Rudigier: „Wir wollen die Bevölkerung aktiv informieren, den Menschen vermitteln, dass die Schließung des Ferdinandeums keine Einschränkung des kulturellen Angebots bedeuten wird. Ich sehe im Umbau auch kreatives Potenzial. Es werden gerade intensiv Ideen für die Zeit der Schließung entwickelt. Alle Mitarbeiter*innen und auch der Museumsverein werden eingebunden, sich Gedanken darüber zu machen, wie wir in den Häusern der Tiroler Landesmuseen, aber auch an anderen Orten Pop-up-Events anbieten können.“  Es wird auch spezifische Informationsveranstaltungen zum Umbau geben. Kooperationen mit anderen Institutionen sind ein zentrales Thema. Die Gespräche mit den unterschiedlichsten Communities in Tirol sind am Laufen, beispielsweise mit den regionalen Museen oder verschiedenen Instituten der Universität Innsbruck. Andreas Rudigier: „Die Tiroler Landesmuseen stehen an der Schnittstelle zu vielen Bereichen der regionalen Kulturlandschaft. Wir haben ein gemeinsames Publikum, insofern werden Kooperationen abseits des rein physischen musealen Raumes nicht nur während der Umbauphase des Ferdinandeums, sondern auch in Zukunft von großer Bedeutung sein.“
Die Mitarbeiter*innen des Ferdinandeums werden in der Zeit des Umbaus weiterhin ihren vielfältigen Aufgaben nachgehen, sich ihren Forschungsprojekten widmen sowie an der Neuaufstellung des Museums arbeiten. Andreas Rudigier: „Natürlich wird es herausfordernde Phasen für die Mitarbeiter*innen geben, wenn sie in Baustellennähe arbeiten müssen. Wir werden aber für jede Phase ein Konzept ausarbeiten.“
Vereinsobmann Franz Pegger zeigt sich ebenso zuversichtlich: „Wir werden auch während der Umbauphase unseren Vereinsmitgliedern ein vielfältiges Kulturangebot ermöglichen und wir sind davon überzeugt, dass der Umbau ein noch jüngeres Publikum für Kunst und Kultur, unseren Verein und die Tiroler Landesmuseen begeistern wird. Der Umbau ist eine große Herausforderung, vor allem für Herrn Direktor Andreas Rudigier und sein Team, aber wir sind zuversichtlich, dass dieses Mammutprojekt einen erfolgreichen Abschluss finden wird.“

Ausstellungs-Highlights des Jahres
Highlights sind die neue Ausstellung mit dem Titel „Schatz Tirol“ zur Tiroler Geschichte und Gegenwart im Zeughaus, die am 6. April mit einem Eröffnungsfest gefeiert wird. Die Beschäftigung mit dem Themenbereich des Handwerks steht im Volkskunstmuseum im Mittelpunkt. In Zeiten des Klimawandels beschäftigen sich viele Menschen mit Artenschutz. Vögel stehen deshalb im Fokus der naturwissenschaftlichen Ausstellungstätigkeit des Alpenzoos. Das Kaiserjägermuseum beschäftigt sich mit Orden und hinterfragt den heutigen Umgang mit Ehrenzeichen.
Erfreulich sind auch Kooperationsprojekte, eine Ausstellung in Trient über die Langobarden, eine Schau im Stadtmuseum Kitzbühel über die Rolle der Volksmusik für den Tourismus sowie eine Ausstellung über den Arzt, Wohltäter und engagierter Forscher Karl Stainer im Museum Wattens. Das Thema Gleichbehandlung steht im Fokus einer Ausstellungsübernahme, die ab Mai im Volkskunstmuseum zu sehen sein wird und die einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftspolitischen Diskurs leistet. Weitere kulturelle Ausrufezeichen sind das Bergiselfest, der Kultursommer im Zeughaus sowie zahlreiche Konzerte aus der Reihe musikmuseum.

 

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