Aktuelle Medienmitteilungen

Staatsbesuch von Frank-Walter Steinmeier in Innsbruck am 23.10.2025

Staatsbesuch in der Innsbrucker Hofkirche

Deutscher Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Gast.

Im Rahmen des Staatsbesuchs und kurz vor dem Landesüblichen Empfang mit Tiroler Schützen wurden gestern der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundespräsident  Alexander Van der Bellen von Katharina Walter (Leiterin der Kulturvermittlung der Tiroler Landesmuseen) durch die Hofkirche geführt. Das Interesse aller Beteiligten war trotz des dichten Programms sehr groß.

Die Delegation, an der auch Doris Schmidauer, Elke Büdenbender, Landeshauptmann Anton Mattle, Daniela Mattle sowie Bürgermeister Johannes Anzengruber teilnahmen, kam über den Verbindungsgang von der Hofburg auf die Empore der Hofkirche, passierte die sogenannte „Silberne Kapelle“ und trat schließlich vor das Grabmal Kaiser Maximilians I.

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HOSENROLLE? Frauen im Porträt von 1809 – 1918

Die Ausstellung „Hosenrolle? Frauen im Porträt von 1809 – 1918“ rückt wagemutige Frauen, die im Ersten Weltkrieg gekämpft haben, sowie Frauen der antinapoleonischen Zeit ins Bewusstsein.
Kaiserjägermuseum // 17.10.2025 – 16.11.2026
 

Frauen sind im Kaiserjägermuseum am Bergisel bisher kaum in Erscheinung getreten. Mit der Ausstellung „Hosenrolle? Frauen im Porträt von 1809 – 1918“ richtet Kuratorin Sonia Buchroithner, Leiterin des Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum, den Fokus auf mutige und selbstbestimmte Frauen, die in antinapoleonischer Zeit sowie im Ersten Weltkrieg abseits ihrer „typischen Geschlechterrolle“ aktiv waren: als Mitstreiterinnen im Kampf, im Widerstand oder in der Verteidigung – und das in einer Zeit, in der Frauen vor dem Gesetz noch nicht gleichberechtigt waren! Als Titel wurde der Begriff „Hosenrolle“ gewählt – dieser stammt aus der Theatersprache und bezeichnet Frauen, die einen männlichen Charakter spielen.

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Intervention „KADDISCH. Oskar Stocker – Luis Rivera“

An der Fassade und im Kreuzgang des Tiroler Volkskunstmuseums werden Auszüge aus dem jüdischen Gebet Kaddisch gezeigt. Das Werk soll ein Zeichen für Frieden und eine aktive Erinnerungskultur setzen.
Tiroler Volkskunstmuseum // 3.10. – 16.11.2025

Das Kaddisch ist eines der wichtigsten Gebete im Judentum, es wird zum Gedenken an Verstorbene gesprochen. Achtzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs präsentieren die österreichischen Künstler Oskar Stocker und Luis Rivera ihre Auseinandersetzung mit diesem Thema in Form einer mit Auszügen aus dem Kaddisch bemalten Leinwand, die an der Fassade des Tiroler Volkskunstmuseums zu sehen ist, und einem hinterleuchteten Textfragment im Kreuzgang. Die Intervention ist eine Einladung zum Erinnern und verwandelt den öffentlichen Raum in einen Ort des Gedenkens.
Das Ausstellungsteam

Neue Ausstellung im Tirol Panorama: Spielweisen. Was Blasmusik sein kann

Ein kritischer, tiefer Einblick in die Geschichte und Bedeutung der Blasmusik in Tirol.

Tirol hat mehr Musikkapellen als Gemeinden, sie sind tragende Säulen des sozialen Gefüges. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Tiroler Blasmusikverband“ gehen die Tiroler Landesmuseen in der Ausstellung „Spielweisen. Was Blasmusik sein kann“ der Frage nach, wann und warum Blasmusik diesen herausragenden Stellenwert erlangt hat und werfen einen tiefen sowie kritischen Blick auf die Geschichte, ihre militärischen Wurzeln und die große Bedeutung, die Blasmusik heute noch in Tirol hat. Die Ausstellung war ursprünglich für das Ferdinandeum geplant, umbaubedingt findet sie nun aber im Tirol Panorama statt – die Ausstellung „Schauplatz Tirol“ wurde dafür umgebaut. 

Blasmusik begegnet uns in Tirol auf Schritt und Tritt, bei Festen und Umzügen, im Konzertsaal genauso wie in der Kirche. Viele lieben sie und widmen ihr viel Zeit, manche fühlen sich von ihr genervt: Wie stehe ich dazu? Spiele ich mit und wenn ja, warum? Was ist denn das überhaupt: Blasmusik? „Die vermeintlich uralte Tradition der Blasmusik in Tirol – es gibt hierzulande mehr Musikkapellen als Gemeinden – erweist sich als dynamischer und facettenreicher, als viele glauben. Die spannende Entwicklung der Blasmusik im Wechselspiel mit gesellschaftlichen und politischen Veränderungen steht ebenso im Fokus der Ausstellung wie die vielen Menschen aller Generationen, die sich für sie begeistern und diese Begeisterung lebendig vermitteln“, erklärt Kurator Franz Gratl, Leiter der Musiksammlung des Ferdinandeums. So waren die Anfänge bescheiden und was heute als identitätsstiftend und „typisch tirolerisch“ gilt, hatte Wurzeln, die u. a. in das Osmanische Reich und nach Böhmen führen. In der Musiksammlung des Ferdinandeums finden sich in großer Zahl zumeist bislang unpublizierte, spannende Quellen zur Frühgeschichte und Entwicklung der Blasmusik, zudem Instrumente in großer Zahl. „In der Ausstellung werden aber auch die bis heute konstitutiven militärischen Wurzeln der Blasmusik kritisch beleuchtet und hinterfragt, ebenso ihr Naheverhältnis zu Politik und ihre Vereinnahmung durch totalitäre Systeme“, ergänzt Franz Gratl. Ein Blick in die Gegenwart und Zukunft des Phänomens „Tiroler Blasmusik“ rundet die Schau ab. 

Museumsfest am Bergisel

Gelungenes Museumsfest am Bergisel

Mitmachstationen, Führungen und kreativer Austausch

Unter dem Motto „Stadt-Landschaft-Natur“ luden die Tiroler Landesmuseen vergangenen Sonntag zum Museumsfest am Bergisel ein. Ungefähr 1.800 Besucher*innen genossen den letzten Ferientag vor Schulbeginn in vollen Zügen. Spiel, Spaß und Naturerlebnisse standen in diesem Jahr im Mittelpunkt.

Geboten wurden Kurzführungen durch das Riesenrundgemälde, es gab eine kleine Pop-up-Ausstellung, die die Geschichte des Ortes in alten Bildern thematisierte. Abwechslung boten die Live-Band „drag’n’drop“, ein tierischer Instagram-Spot sowie Kinderschminken mit Airbrush. Besondere Highlights war das von der Kulturvermittlung kuratierte Kinderprogramm, u. a. große Leinwände in der Gloriette, die Kinder jeden Alters dazu einluden, ein eigenes „Tirol Panorama“ zu gestalten. Die Mitarbeiter*innen der Naturwissenschaftlichen Sammlung unter der Leitung von Evelyn Kußtatscher beschäftigten sich mit der unmittelbaren Flora und Fauna der Umgebung, ein Cyanotypie-Workshop sowie eine Tier- und Pflanzenbestimmung standen auf dem Programm! Rund um die Picknickwiese verköstigten regionale kulinarische Stationen mit Bio-Eis, Kuchen, Linsen Dal und Hotdogs sowie Erfrischungen. Ein Trinkwasserbrunnen stand gratis zur Verfügung und ein kostenloser Shuttleservice brachte die Besucher*innen im Halbstunden-Takt vom DEZ über die Messe auf den Bergisel und zurück.

Sonia Buchroithner, Leiterin des Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum, zieht zufrieden Bilanz: „Es freut mich ganz besonders, dass das Museumsfest am Bergisel mittlerweile ein so starker Publikumsmagnet geworden ist. Der Bergisel, der als historische Gedenkstätte bislang vorwiegend mit Krieg und Gedenken assoziiert wurde, entwickelt sich damit immer mehr auch zu einem Naherholungsgebiet für Familien und zu einem Ort des kreativen Austausches.“

 

Eichen-Faulholzfalter (Carcina quercana)

Sensationsfund: 110 Jahre verwechselter Schmetterling nach Ehefrau benannt

Auffallende, pinkfarbene Art ist im östlichen Mittelmeerraum weit verbreitet

Europäische Schmetterlinge gelten allgemein als gut bekannt und erforscht. Trotzdem werden auch heute noch jährlich neue Arten entdeckt. Meist handelt es sich dabei um unscheinbare, sogenannte kryptische Arten die aufgrund ihrer Unauffälligkeit bisher übersehen wurden. Bunt gefärbte Arten waren hingegen schon frühzeitig interessant und sind in Europa weitgehend vollständig erfasst. Umso größer war daher die Überraschung und Freude über die Entdeckung eines extrem auffallenden und bisher namenlosen Schmetterlings. Die Art wurde nunmehr von Peter Huemer, Wissenschaftler der Tiroler Landesmuseen in der Zeitschrift Alpine Entomology unter dem Namen Carcina ingridmariae benannt. Sie ist nach heutigen Kenntnissen von Kroatien über weite Teile Griechenlands und Zyperns bis in die Türkei verbreitet. Genauere Studien zur Verbreitung stehen aber noch aus.