Anna-Maria Bogner: Ergo Bei der Ausstellung zum RLB Kunstpreis 2022 bringen Installationen und Bilder die Räume des Ferdinandeums ins Wanken. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum // 7.7. – 29.10.2023 Linien, Flächen, Räume: Mit reduzierten Mitteln durchbricht Anna-Maria Bogner gewohnte Wahrnehmungsmuster. Dabei geht es nicht nur um Perspektiven und Raum im physikalischen Sinne. Vielmehr hinterfragen die Installationen, Zeichnungen und Fotos kulturelle sowie soziale Konstrukte und eröffnen neue Vorstellungsräume. Für ihr künstlerisches Werk wurde Anna-Maria Bogner 2022 mit dem RLB Kunstpreis geehrt. Die Ausstellung im Ferdinandeum erfolgt entsprechend in Kooperation mit der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG. Ergo Was ist Raum? Die Künstlerin und RLB Kunstpreisträgerin Anna-Maria Bogner antwortet darauf: „Wenn wir uns Raum vorstellen, setzen wir uns im Kontext der deutschen Sprache gerne in die Box. Ich versuche diese Box aufzulösen und es Betrachter*innen möglich zu machen, Raum als etwas grenzenloses, unendliches, vielleicht auch indifferentes wahrzunehmen.“ In diesem Sinne beschäftigen sich Bogners Kunst weniger mit dem materiellen Raum als mit kultureller Ordnung und gesellschaftlichen Belangen. Für die Umsetzung ihrer Werke nutzt die Künstlerin vor allem Flächen und Linien, aber auch Gummiband und Papier – und den Ausstellungsraum selbst. Ihre Zeichnungen und Installationen entwirft sie individuell für den jeweiligen Präsentationsort, Werk und Ausstellungsraum gehen stets eine wechselseitige Beziehung ein. In der Ausstellung „Ergo“ im Ferdinandeum lassen Zeichnungen, Fotografien und eine Installation die Blickwinkel in der Studiogalerie kippen, bringen Wahrnehmungsmuster in Bewegung und laden die Besuchenden zum Spiel mit den eigenen und anderen Sichtweisen ein. Wie sehen wir einen Raum? Was begrenzt ihn? Könnten wir ihn auch anders wahrnehmen? Im besten Fall regen die Arbeiten an, die eigenen Vorstellungen von Raum zu hinterfragen, sich darüber auszutauschen und vom Erleben in der Schau zu erzählen. Denn so können neue Räume entstehen. Anna-Maria Bogner Anna-Maria Bogner wurde 1984 in Schwaz geboren und wuchs in Brixlegg auf. Später studierte sie an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Monica Bonvicini, Franz Graf, Elke Krystufek und (Ashley) Hans Scheirl. Das Thema Raum beschäftigte die Künstlerin nicht nur in Hinblick auf die Ausstellung „Ergo“ im Ferdinandeum Innsbruck, sondern prägt ihr künstlerisches Schaffen schon seit Jahren. Ihre Arbeiten wurden in mehreren Ländern präsentiert, zuletzt im Kunsthaus Göttingen, in der Fondation CAB in Brüssel, im Universalmuseum Joanneum in Graz, in der DENK Gallery in Los Angeles oder im Vasarely Museum Budapest. 2022 wurde Anna-Maria Bogner mit dem Hauptpreis der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG zur Förderung jüngerer Kunstschaffender aus Tirol ausgezeichnet. Anna-Maria Bogner lebt und arbeitet in Düsseldorf. Der RLB Kunstpreis Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG gründete 2004 den RLB Kunstpreis zur Förderung der jüngeren Tiroler Künstlergeneration. Der Preis für bildende Kunst wird alle zwei Jahre vergeben. Er richtet sich an alle im Bundesland Tirol geborenen oder lebenden Künstler*innen bis zum 40. Lebensjahr. Vergeben werden ein Hauptpreis zu 10.000 Euro und zwei Förderpreise zu jeweils 4.000 Euro. Mit dem Hauptpreis verbunden ist eine Ausstellung im Ferdinandeum Innsbruck, die in Kooperation mit der RLB Tirol AG umgesetzt wird. Zum RLB Kunstpreis 2022 findet diese unter dem Titel „RLB Kunstpreis. Anna-Maria Bogner. Ergo“ statt. Die bisher im Ferdinandeum präsentierten Preisträger*innen waren Thomas Feuerstein (2007), Christoph Hinterhuber (2009), Annja Krautgasser (2011), Christoph Raitmayr (2013), Michael Strasser (2015), Stefan Klampfer (2017), Karin Ferrari (2019) und Oliver Laric (2021).